Stellen Sie sich vor, da wäre ein Ort, an dem verantwortungsvolle Hundezüchter mit stehendem Applaus bedacht werden. Stellen Sie sich vor, da wären Zuschauer, die ein jahrzehntelanges, kontinuierliches Ringen um gesunde, vitale und schöne Welpen mit Hochachtung begrüssen. Stellen Sie sich vor, da Wäre eine Organisation, unter deren Dach Spitzenzüchter verschiedenster Rassen gemeinsam festliche Stunden verleben. Sie sagen, so etwas gäbe es nicht? Dann irren Sie sich.
Am 13.Oktober hat im festlichen Rahmen des geschmückten Goldsaals des Parkhotels der Dortmunder Westfalenhallen im Zusammenhang mit der Bundessieger Zuchtschau eine Feierstunde stattgefunden, über die sich alle Hundeliebhaber und in besonderem Masse die Mitglieder des DWZRV freuen dürfen. Der Anlass dafür war ein ganz besonderer, nämlich die Verleihung der Baron von Gingins-Gedächtnismedaille durch den Verband für das Deutsche Hundewesen. Diese Ehrung ist vorgesehen für die führenden Züchter oder Zuchtrichter in unseren Reihen, die langfristig herausragende Leistungen im Bereich der Förderung der Hundezucht erbracht haben. Neues Leben eingehaucht wurde der Auszeichnung anlässlich des einhundertjährigen Jubiläums des VDH. Schauen wir die Medaille selbst an, so erinnert sie ein wenig an einen Olympiasieg, präsentiert sie sich doch, bei einem Durchmesser von acht Zentimetern, in strahlendem Gold. Und der Vergleich mit Höchsten Leistungsspitzen ist auch sonst nicht so weit hergeholt, handelt es sich doch bei den 23 mit der Medaille "geadelten"Preisträgern um Persönlichkeiten mit einem beispielhaften kynologischen Lebenswerk im Hintergrund. Aber wen wundert es, dass auch diese gestandenen Damen und Herren im Verlauf des so gelungenen Festabends unübersehbare Anzeichen von emotionaler Bewegtheit, ja von Rührung zeigten.
Der Präsident des Verbandes für das Deutsche Hundewesen, Herr Christofer Habig, liess es sich nicht nehmen, die Ehrung persönlich vorzunehmen. Ihm zur Seite stand die Vizepräsidentin, Frau Christa Bremer. Alle anwesenden Gäste genossen es sichtlich, als zu jeder einzelnen Preisträgerin und jedem einzelnen Preisträger ein kleiner aber durchdachter Kommentar abgegeben wurde und die Geehrten schliesslich noch selbst zu Worte kamen. Die geschmackvolle Bühnendekorationm unter anderem aus grosszügig dimensionerten Nachbildungen der Baron von Gingings-Medaille bestehend, und die projizierten Bilder der Züchterpersönlichkeiten mit ihren Hunden taten ihr übriges.
Wörtlich betonte Christofer Habig: "Mit der Verleihung der Baron von Gingings-Gedächtnismedaille des Verbandes für das Deutsche Hundewesen ehren wir Ihren herausragenden Beitrag zur Förderung der deutschen Kynologie. Sie gehören zu denen, die Erstklassiges auf Ihrem Gebeit geleistet haben, sei es als Züchter für das Wohl Ihrer Rasse oder sei es als Zuchtrichter für eine kundig, imsichtig und motivierend gelenkte Zucht, sie es bei uns in Deutschland order sei es ausserhalf Deutschlands zur besonderen Förderung der deutschen Hunderassen. Ihr Kennertum hat in unserem Land nach innen gewirkt wie auch die Reputation Deutschlands Hundefreunde gestärkt. Ihr Engagement had Nachhaltigs für Ihre Rasse bewirkt - über den Tag hinaus. Mit Herz und Verstand. Sie mögen womöglich nicht immer bequem für andere gewesen sein, aber Sie haben Ihre Passion stets mit Kompetenz verbunden und so Bleibendes für Ihre Rasse bewirkt. Beim DWZRV durfte man sich noch ein wenig intensiver freuen als bei den meisten anderen vereimen und verbanden, denn drei der 23 Preisträger gehören ihm schon seit langer Zeit und mit unverhohlener Leidenschaft an.
Es sind:
Frau Marth Heine:, Bedlington Terrier "Tyneside"
Herr Jürgen Rösner:, Irish Wolfhound "von der Oelmühle"
Herr Eckhard E. Schritt:, Sloughis "Schuru-esch-Schams"
Herzlichen Glückwunsch!
Ein Gala-Dinner und eine Menge Spass beim abschliessenden Tanzen rundeten den Abend ab.
Anmerkung des Vorstandes:
Der Vorstand des DWZRV gratuliert den Preisträgern sehr herzlich und hofft auf weitere gute Zusammenarbeit im Interesse der Erhaltung und Förderung unserer Windhundrassen.
Baron von Gingins, Geb. 1859, gilt als Grunder des Deutschen Hundewesens. Als Vorsitzender des Griffon-Klubs gelangs es ihm 1906 zusammen mit seinem Weggefährten Ernst von Otto, dem Vorsitzenden des Deutschen Barsoi-Klubs, die Vertreter der acht wichtigsten zuchtbuchführende Vereine in Frankfurt am Main zu versammeln, Sie bildeten das "Kartell des stammbuchführenden Spezialklubt Für Jagd- und Nutzhunde". Baron von Gingins war von 1906 - 1911 der erste Präsident der Vorgängerorganisation des VDH. Er starb 1911 in Bad Nauheim. Testamentarisch verfügte er eine Schenkung von 60.000 Goldmark an den Dt. Griffon-Klub von 1888.
In Würdigung seiner Verdienste Liess das Kartell die Grabstätte mit einer Bronzetafel in erhabenem Relief versehen. Der VDH erhielt diese Bronzetafel 1960. Seitdem ziert sie als Erinnerung an Baron von Gingins das Treppenhaus der heutigen VDH-Geschäftstelle in Dortmund.
Wilfriede Scherm-Hahne,
Präsidentin DWZRV